Deutschland befindet sich mitten in der Energiewende. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger an der gesamten Stromerzeugung in der Bundesrepublik hat im Jahr 2023 einen Höchstwert von 56% erreicht – 11,9 % davon wurden über 3,7 Millionen Photovoltaik-Anlagen erzeugt. Damit ist die dezentrale Stromerzeugung aus Sonnenenergie ein wesentlicher und stabil wachsender Treiber der Energiewende.
Etwa 6.000 Photovoltaik-Unternehmen mit insgesamt circa 85.000 Beschäftigten bilden dabei das Fundament für Planung, Installation und Wartung der Anlagen. Sie tragen maßgeblichen Anteil daran, dass der Stromanteil aus der Photovoltaik sukzessive gesteigert werden kann.
Mit der konstanten Steigerung der dezentralen Energieversorgung aus der Photovoltaik hat auch die Zahl der Unternehmen zugenommen, die PV-Anlagen vertreiben und verbauen. Diese Entwicklung wurde insbesondere in den Jahren 2022 und 2023 spürbar – in einer Situation, wo vor allem auch Privathaushalte aufgrund der aus weltweiten Krisensituationen resultierenden Unsicherheiten im Bereich der Stromversorgung in eine eigene Stromerzeugung mittels PV-Anlagen investierten. Zum Teil wurden und werden diese auch über Bundes-, Landes und/oder kommunalen Fördermitteln unterstützt.
Die Zunahme der PV-Unternehmen korrelierte damit zunächst mit der steigenden Nachfrage am Markt. Diese kam jedoch im Verlaufe des Jahres 2023 zu einem Stillstand, gerade auch weil sich der herkömmliche Strommarkt stabilisierte. Diese Entwicklung setzt sich auch im Jahr 2024 fort.
So steht die gestiegene Anzahl der PV-Unternehmen einer derzeit deutlich reduzierten Nachfragesituation gegenüber. Zudem ist am Markt festzustellen, dass mit der Zunahme der Unternehmen, die PV-Anlagen vertreiben und/oder verbauen deutliche Qualitätsmängel in der Planung und Umsetzung von Anlagen entstanden sind. Diese rühren in erster Linie daher, dass viele Unternehmen mit mangelnder Fachkompetenz und mit Aussicht auf einen vermeintlich kurzfristigen Profit in den Markt eingetreten sind. Was zu einer Verunsicherung und Zurückhaltung von potenziellen Nutzerinnen und Nutzern einerseits und negativer Berichterstattung andererseits führte. So belasten einzelne Marktteilnehmer das Image der gesamten PV-Branche.
Vor diesem Hintergrund ist im Frühjahr 2024 aus dem Kreis der Gründungsmitglieder die Initiative zur Gründung des Bundesverbandes des Solarhandwerks e.V. (BDSH) entstanden, um die Interessen der Solarteure in Deutschland zu bündeln, Standards zu setzen und die Rahmenbedingungen für diesen Berufszweig weiterzuentwickeln.
Der BDSH setzt Standards und Richtlinien für die professionelle, nachhaltige und qualitative Planung, Installation und Wartung von PV-Anlagen über die Mitgliedsunternehmen.
Der BDSH wirbt über bestehende Lehrkonzepte hinaus für die Schaffung eines eigenen Berufsbildes für Solarteure. Dieses erfolgt in erster Linie vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an eine sachgemäße Planung und Installation von PV-Anlagen
Der BDSH vertritt die Interessen der Solarteure gegenüber politischen Entscheidungsträgern auf Bundes- und Landesebene. Er setzt sich für eine stärkere Förderung und Unterstützung von Solartechnologien am Standort Deutschland ein.
Der BDSH informiert die Öffentlichkeit über die Vorteile und Potenziale der Nutzung von Solarenergie durch nachhaltig installierte PV-Anlagen. Er klärt über die wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte der Solartechnik auf, bündelt und kommuniziert Expertenwissen und trägt so zur positiven Wahrnehmung von Solarteuren und deren Arbeit bei.
Der BDSH wird seinen Mitgliedern Schulungen und Weiterbildungen (z.B. in Kooperation mit Herstellern) anbieten, um sie auf dem neuesten Stand der Technik zu halten und ihre Fachkenntnisse zu erweitern. Dies trägt dazu bei, dass Solarteure qualitativ hochwertige Arbeit leisten und den Anforderungen des Marktes gerecht werden können.
Der Verband fördert den Austausch und die Vernetzung unter den Solarteuren. Durch regelmäßige Treffen, Veranstaltungen und Fachtagungen schafft er eine Plattform für den Erfahrungsaustausch, die Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung der Branche.